Text in German. Original title: Validierung des ICDAS-II zur diagnose der fissurenkaries – eine in-vitro-studie mittels oberflächeninspektion und histologie.

Original abstract: Ziel: Die vorliegende Studie zielte darauf ab, eine Validierung des visuellen Kariesdiagnosesystems International Caries Detection and Assessment System [ICDAS-II) auf der Ebene der Okklusalkaries vorzunehmen. Dabei sollten die Reproduzierbarkeit des Verfahrens sowie Spezifitat, Sensitivitat und die Korrelation zum Goldstandard Histologie ermittelt werden.

Material und Methode: Die Okklusalflachen von 100 extrahierten Zahnen mit 181 Messpunkten wurden nach den Kriterien des ICDAS-II mit einer 7-stufigen Skala [Code 0-6) untersucht. Danach wurden Hartschnittpraparate der Zahnkronen hergestellt und die Tiefe der Lasionen histologisch beurteilt.

Ergebnisse: Die gewichteten Kappa-Werte fur die Reproduzierbarkeit der Diagnosen der Untersucher untereinander (Inter-Untersucher-Reproduzierbarkeit) sowie die Konstanz der Diagnosen jedes Untersuchers [Intra Untersucher- Reproduzierbarkeit) lagen fur die visuellen und histologischen Untersuchungen zwischen 0,61-0,86. Der Spearman-Korrelationskoeffizient zwischen den visuellen und histologischen Untersuchungen betrug 0,7. Auf der D1-Ebene lag die Spezifitat bei 54 % und die Sensitivitat bei 90.7%. Fur Spezifitat und Sensitivitat auf der Ebene der Dentinkaries wurden zwei unterschiedlichen Schwellenwerte definiert: fur den ICDAS Cutpoint 1/2 als Grenze der Dentinkaries lag die Spezifitat bei 69,6 % und die Sensitivitat bei 86,6; fur den ICDAS Cutpoint 2/3 lag die Spezifitat bei 91 ,1 % und die Sensitivitat bei 70,1 %. Schlussfolgerungen: Mit dem ICDAS-II wurde eine gute Reproduzierbarkeit nach kurzer Trainingszeit erreicht. Mit den ermittelten Daten zur Spezifitat und Sensitivitat kann das ICDAS-II in klinischen Studien eingesetzt werden.